Rückblick
Kirchgemeindetag 2025

Was ist Kirche?

Am Sonntag, dem 2. November 2025, feierte die evangelisch-reformierte Kirche Landquart den alljährlichen Kirchgemeindetag. Auch diesmal ein vielfältiger, farbiger Anlass mit grosser Beteiligung.

«Was ist Kirche?» ­­– mit dieser Frage eröffnete Pfarrerin Judith Boróka Keil die Predigt. «Ein Gebäude, eine Institution?» Sie griff das Bild von Apostel Paulus auf, Kirche als ein Leib mit vielen Gliedern, von denen jedes wichtig ist, jedes seine je eigene Gabe und Aufgabe hat. Die eigenen Gaben, Begabungen und individuelle Stärken, und das Bild des Körpers wurden vertieft mit kleinen farbigen Kärtchen – Füsse, Herz, Ohr, Hand… – und der Einladung zur kurzen Selbstbesinnung, «Was kann ich gut? Zuhören? Anpacken? – Und wie kann ich damit zum grösseren Ganzen beitragen?»

Am Gottesdienst beteiligt war denn auch das gesamte Pfarrteam mit je eigenem Schwerpunkt: Neben Judith Boróka Keil mit dem Ressort Kinder und Familien auch Walter Bstieler für Konfirmation und Jugendarbeit, David Last für Erwachsenenbildung und Karin Last mit dem Schwerpunkt Seniorenarbeit. – Ein «Gänsehautmoment» für viele war wohl, als die neunjährige Minu ihren Teil der Fürbitte vorlas: «Lieber Gott … bitte sei mit allen Kindern auf der Welt …, die nicht zur Schule gehen können. Helfe ihnen, weil dir alle Menschen wichtig sind. Hilf uns, dass wir freundlich zueinander sind und dass alle Kinder glücklich und sicher leben können und fröhlich sind.» Sie hatte ihre Textvorlage selbst verändert, gekürzt und ergänzt und so waren ihre Worte eindringlich und authentisch.

Auch eine schöne Idee war der Wechselgesang zwischen Predigt und Kirchenchor unter der Leitung von Christoph Gabathuler: Als Zwischenelement wurde von der Empore gesungen «We are many parts, we are all one body, and the gifts we have we are given to share…» (Wir sind viele Teile, wir alle sind ein Körper. Und die Gaben, die wir haben, sind uns gegeben, um sie zu teilen…) und zum Mitsingen war der Text eingeblendet und Sybille Hofer am E-Piano begleitete den Gesang.

Nach dem Gottesdienst ging es im Kirchgemeindehaus weiter. Walter Bstieler und Karin Frey hatten gekocht, einige Konfirmanden und Konfirmandinnen waren am Buffet im Einsatz und Leute aus dem Vorstand und weitere Angestellte der Kirchgemeinde halfen im Saal und hinter den Kulissen. Es gab eine Bastelecke und Teile eines Endlospuzzles, das bemalt und beschriftet werden konnte, so dass am Ende diese «many parts» zu einem fröhlichen Ganzen wurden. Nach dem Kuchenbuffet – dafür hatten Leute aus dem Team Kirchenkaffee gebacken – war noch ein Programmpunkt für die Generation der Älteren, aber nicht nur für sie. Im Film «Honig im Kopf», der in klug gewählten Ausschnitten gezeigt wurde, geht es nicht nur um einen dementen Grossvater, sondern auch um seine Enkelin, die als einzige seine krankheitsbedingten Normverstösse als besonderen «Gaben» sieht, sie mit ihm teilt und damit so nebenbei auch andere mit Freude ansteckt.

Und wenn es gerade um die Generation der Seniorinnen und Senioren geht und weil Kirche ja auch ein Gebäude ist: Die Kirche Landquart wird nächstes Jahr hundert! Die alte Dame lässt sich wenig anmerken und hat vor kurzem eine Verbesserung der Audioanlage erlebt und gut überstanden. Ob sie damit besser hört, ist nicht geklärt; klar ist aber, die Sängerinnen und Sänger hören von der Empore aus jetzt auch die Predigt und unter der Empore auch!

Die Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums 2026 finden Sie demnächst hier in unserer Agenda.

Vielleicht ist da etwas für Sie dabei.

Katharina Suter

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