Projekttage «Flucht und Asyl» – Jugendliche erleben eindrücklich, was es heisst, auf der Flucht zu sein
Im Rahmen der diesjährigen Projekttage erhielten über 50 Schülerinnen und Schüler der 2. Oberstufe aus Landquart einen tiefgehenden Einblick in die Realität von Menschen auf der Flucht.
Organisiert wurden die Projekttage durch die evangelisch-reformierte und die katholische Kirchgemeinde in enger Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Flüchtlingshilfe. Ziel war es, jungen Menschen das komplexe Thema Flucht und Asyl auf erlebbare und nachhaltige Weise näherzubringen.
Im Zentrum stand ein eindrückliches Simulationsspiel, bei dem die Jugendlichen in die Rolle von Geflüchteten schlüpften. In Kleingruppen durchliefen sie verschiedene Etappen einer fiktiven Flucht: Der Angriff durch bewaffnete Rebellen, die gefährliche Reise mit Schleppern, die Unsicherheit an Grenzübergängen, Ausbeutung unterwegs und die Ankunft in einem Flüchtlingslager – jede Station war geprägt von neuen Herausforderungen und Emotionen. Das Spiel machte die abstrakten Begriffe Flucht und Asyl auf eindrückliche Weise greifbar.
Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war der direkte Austausch mit Menschen mit eigener Fluchterfahrung. In persönlichen Gesprächen erzählten Geflüchtete von ihren Schicksalen, den Beweggründen für ihre Flucht sowie ihrem Ankommen in der Schweiz. Diese Begegnungen vermittelten authentische Einblicke und stärkten das Verständnis für individuelle Lebensgeschichten hinter dem oft anonymen Begriff «Flüchtling».
Abgerundet wurden die Projekttage durch begleitende Reflexionsphasen. In Gesprächen und kurzen schriftlichen Rückmeldungen setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Erlebten auseinander, stellten kritische Fragen und entwickelten ein feineres Gespür für globale Zusammenhänge, Menschenrechte und Mitverantwortung.
Was bleibt, ist mehr als Wissen:
Es ist Empathie.
Und die Erkenntnis, dass hinter jeder Flucht eine Geschichte steht – oft geprägt von Mut, Verlust und Hoffnung.